Zum Internationalen Frauentag 2022 unterstreicht der Deutsche LandFrauenverband die Notwendigkeit des Engagements für eine chancengerechtere Welt
Berlin, 07.03.2022 – Zum Internationalen Frauentag richtet sich der Blick des Deutschen LandFrauenverbandes (dlv) auf die große Kraft der frauenpolitischen Teilhabe und Mitgestaltung. „Frauengenerationen vor uns sind für ihre Rechte eingetreten, der Blick auf die aktuelle Lage in Deutschland, aber auch in der Ukraine zeigt: Wir Frauen müssen für unsere Rechte, für die Freiheit immer wieder eintreten, dies bleibt Aufgabe und Verpflichtung für uns alle“, zeigt sich dlv-Präsidentin Petra Bentkämper überzeugt.
Mit Blick auf die angekündigten Reformvorschläge der Bundesregierung sieht der dlv Handlungsbedarf: „Der Koalitionsvertrag der Ampelregierung verspricht arbeitsmarktpolitische Reformen, die einiges an Potenzial zur Verbesserung der Stellung der Frau in der Gesellschaft mitbringen. Dabei müssen jetzt nicht nur Taten folgen, sondern auch die spezifischen Lebensumstände von Frauen in ländlichen Regionen gezielt in den Blick genommen werden. Hierfür machen wir LandFrauen uns seit jeher stark“, sagt Petra Bentkämper.
Mit dem im Koalitionsvertrag formulierten Versprechen, die echte Gleichstellung in den nächsten zehn Jahren zu erreichen, sieht der dlv die Bundesregierung enorm im Zugzwang, dieses Vorhaben zeitnah und ohne Verzögerung anzugehen.
Die Überführung von Minijobs in die Sozialsicherungssysteme – als wichtiger Punkt zur Bekämpfung von Altersarmut – ist nicht geplant, das sieht der dlv aus frauenpolitischer Sicht sehr kritisch, ebenso die Anhebung der Minijobobergrenze auf 520 Euro. „Das langfristige Ziel muss sein, Frauen weitestgehend in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse zu bringen, um sie wirtschaftlich unabhängig zu machen und vor Altersarmut zu bewahren“, mahnt dlv-Präsidentin Petra Bentkämper.
Weiterhin beabsichtigt die Bundesregierung die Stabilisierung der Rente durch eine teilweise Kapitalabdeckung in Form dauerhafter Fonds zu ermöglichen. Auf die spezifischen Bedingungen, wie familienbedingte Erwerbsunterbrechungen, die häufig zu weiblicher Altersarmut führen und auf die der dlv seit langem hinweist, wird allerdings nicht eingegangen. Immerhin sollen durch eine Weiterentwicklung des Entgelttransparenzgesetzes, wie auch vom dlv gefordert, individuelle Rechte durch Verbände eingeklagt werden können. Auch die Förderung haushaltsnaher Dienstleistungen durch ein Zulagen- und Gutscheinsystem begrüßt der dlv im Zuge seiner Forderung sehr, da dies ein wichtiger Baustein für die Vereinbarkeit von Erwerbs- und Care-Arbeit darstellen kann.
„Die geplanten Reformvorhaben kommen den dlv-Forderungen zur Sicherung gleichberechtigter Teilhabe und der Verhinderung von Altersarmut zwar ein Stück näher, doch die tatsächliche Gleichstellung braucht ein gesamtgesellschaftliches Umdenken. Wir Frauen müssen und dürfen nicht nachlassen, für unsere Rechte einzutreten. In Deutschland und in der Welt“, zeigt sich Petra Bentkämper entschlossen.